Ich wünsch mir kreativen Raum
- Martina De Rosi
- 26. Apr.
- 6 Min. Lesezeit
Oder: Ein Buchprojekt und die Zeit auf der Alm

In mir braut sich etwas zusammen, das Ausdruck haben will. In meinem Kopf wirbelt es und ich komme nicht ganz aus den kreisenden Gedanken heraus, auch wenn ich spüren kann, dass darunter etwas Ruhiges, Klares pulsiert, das wohlwollend und weise die Antworten in sich trägt. Ich möchte mich so gerne einfach in diesen Fluss hineinlegen und mich davontragen lassen.
Mein Kopf ist mal wieder sehr mit Denken beschäftigt. Eine Freundin hat heute zu mir gesagt: „Warum willst du alles verstehen? Wir können nicht alles verstehen. Warum kannst du dich nicht einfach hingeben, aufhören so viel zu denken und einfach in deiner Frequenz vibrieren?“
Wie schön das klingt. In meiner Frequenz vibrieren. Warum ist das gefühlt oft so schwierig? Vielleicht, weil wir gelernt haben, dass wir nicht ganz in Ordnung sind, wenn wir in unserer eigenen Frequenz vibrieren. Vielleicht, weil wir oft selbst gar nicht mehr spüren können, welche unsere eigene Frequenz ist und welche wir darübergelegt haben oder von anderen übergestülpt bekommen. Vielleicht, weil wir uns gar nicht vorstellen können, was wirklich passiert, wenn wir uns erlauben ganz in unsere eigene Frequenz einzutauchen.
Ich habe so große Lust darauf, viel mehr Raum dafür zu schaffen. Was braucht es dafür, dass wir uns sicher genug dazu fühlen? Eine Erlaubnis von außen, eine Erlaubnis von innen? Oder tatsächlich einfach nicht darüber nachdenken und einfach machen? Auch das habe ich in den letzten Tagen, von einer Freundin gehört. Etwas ist gelungen, weil sie nicht zu viel darüber nachgedacht hat, sondern einfach einem Impuls gefolgt ist, einfach gemacht hat.
Dabei möchte ich das Nachdenken und das Hinterfragen nicht diskreditieren. Es ist eine wunderbare Gabe und ein Geschenk Dinge immer wieder in Frage stellen zu können. Aber manchmal ist es auch einfach nur anstrengend und hinderlich. Vor ein paar Tagen hatte ich einen Impuls. Ich werde ihm jetzt einfach folgen und ihn hier zum Ausdruck bringen. Ohne groß darüber nachzudenken.
Ich hatte den Impuls ein Buch schreiben zu wollen. Nun habe ich noch keine klare Geschichte, keine klare Botschaft, die ich damit überbringen möchte. Im Moment gibt es nur eine Ahnung davon, dass ich etwas in Worte fassen möchte, das den Menschen dienen kann. Etwas, das nicht nur aus meiner Ego-Struktur heraus entspringt, nicht etwas das Belehren will und zeigen will, wie clever ich bin und, dass ich weiß wie der Hase läuft. Dazu habe ich nämlich tatsächlich immer weniger Ahnung, finde ich.
Was aber in mir brodelt ist die Lust in Kontakt mit Menschen zu treten, die in meinem Verständnis die Kunst beherrschen durch ihr Wirken Inseln zu schaffen, die wahrlich heilsam sind. Ich spreche dabei gar nicht so sehr von Heiler*innen im klassischen Sinne, sondern von Menschen, die ihre Gaben und Talente im Alltag so zur Verfügung stellen, dass andere Menschen andocken können. Menschen, die es auf ganz natürliche Weise schaffen, etwas Authentisches entstehen zu lassen, das berührt, das inspiriert, das einlädt und ermutigt.
Menschen, die anderen Menschen das Gefühl geben, sie sind genau so wie sie sind goldrichtig und wertvoll. Ich habe hier einige Menschen im Kopf, mit denen ich dieses Thema gerne tiefer erforschen möchte. Das heißt, dass mein Buch, eine Forschungsarbeit werden soll – oder vielleicht besser formuliert – das Buch darf das Ergebnis von Forschungsarbeit, das durch meine innere Verdauungsinstanz gelaufen ist – zum Ausdruck bringen.
Eine der Gaben, die ich nämlich mitbekommen habe, ist, dass ich mich über das Schreiben leicht ausdrücken kann. Ich habe inzwischen verstanden, dass das nur dann stimmt, wenn ich mit einem Thema in Verbindung bin, das in irgendeiner Form für mich gerade von Bedeutung ist. Es fließt nur so richtig, wenn es wirklich etwas zu sagen gibt. Dann purzeln Worte auch ganz leicht aus mir heraus. Ich setze mich hin und ich kann meine Finger nicht mehr stoppen. In anderen Momenten kommt gar nichts raus. Ich kann es nicht erzwingen, aber, wenn etwas raus möchte, brodelt es, wie in einem Vulkan.
Ich bekomme ganz oft die Rückmeldung, ich solle doch unbedingt ein Buch schreiben. Bisher ist mir aber nicht klar gewesen, worüber ich ein Buch schreiben soll. Was habe ich der Welt zu sagen, das es nicht schon in hundert anderen Büchern gibt? Was habe ich der Welt zu sagen, das inzwischen nicht einfach über eine gut formulierte Frage in einer KI-Plattform eine Antwort bekommt?
Es scheint aber gerade jetzt ein Moment gekommen zu sein, in dem etwas, das ich nicht mit meinem Kopf verstehen kann, sagt, dass es an der Zeit ist mit einem Buchprojekt anzufangen. Es gibt etwas in mir, das sagt, es ist jetzt genug mit den Ausreden und es ist an der Zeit in meine Kraft zu treten und meine Gaben und Potentiale zu nutzen. Es ist im Moment auch egal, ob dieses Buch, das da geboren werden will, von anderen Menschen erwartet wird oder nicht – es geht um einen inneren Prozess. Es geht darum, etwas zu erfüllen, das zu erfüllen ist. Ohne zu viel nachzudenken, sondern einfach machen. Unterwegs wird sich vielleicht zeigen, warum das wichtig ist – vielleicht geht es auch gar nicht um ein Buch, sondern um etwas ganz anderes.
Der Drang mit einem Buchprojekt zu beginnen, hat auch noch was anderes in mir ausgelöst. Ich habe für das Wochenende der Sonnwende ein Angebot auf der Alm ausgeschrieben. Eine kleine Auszeit mit Natur, mit Yoga und mit Kreiskraft. Das habe ich letztes Jahr schon mit einer kleinen Gruppe gemacht und es war total schön.
Und so habe ich das Angebot wieder ausgeschrieben. Nur fühlt sich da etwas nicht mehr 100% stimmig an. Ich wünsch mir nämlich einen kreativen Raum. Einen Raum, in dem die Ideen zu dem Buchprojekt mitkommen und fruchtbaren Boden finden darf, sich erden kann, sich finden kann – erkennen kann, welcher Natur es ist, wie es sich entfalten und wachsen will.
Deshalb möchte ich den Raum auf der Alm nicht als „Lehrende“ oder „ Leitende“ halten, sondern als mitgestaltende Teilnehmer*in, die ihres hineinlegt, aber auch für sich was herausnimmt. Es darf sozusagen ein kokreativer Raum werden, in dem alle allen Unterstützung anbieten können, jede*r ihren/seinen Beitrag reinlegen darf und sich für ein persönliches Anliegen etwas rausholen kann.
Das heißt auch, dass sich die Form ändert. Es wird einen fixen Beitrag für Unterkunft und Verpflegung auf der Alm geben – genau so wie es auch letztes Jahr war. Aber es gibt keinen fixen Beitrag für mich als „Retreatleiterin“. Es gibt am Ende des Wochenendes einen Topf, in den jede*r einen Beitrag reinlegen kann – je nach eigenen Möglichkeiten und je nachdem wie wertvoll das Wochenende sich anfühlt. Dieser Topf wird dann in einem gemeinsamen Prozess aufgeteilt. Wir schauen zusammen, wer sich was aus dem Topf rausnimmt.
Ich kenne dieses Format aus einem Projekt der Pioneers of Change, allerdings in einer etwas anderen Form. Es ist ein Experiment, das ich gerne wagen möchte. Es kann sein, dass wir alle wieder das rausnehmen, was wir reingelegt haben, weil sich das so richtig anfühlt. Es kann sein, dass jemand gerne mehr aus dem Topf bekommen soll weil sie/er sich mit ihren/seinen Gaben zur Verfügung gestellt hat, es kann sein, dass jemand nichts aus dem Topf haben möchte, weil sie/er das Gefühl hat vom Wochenende reich beschenkt zu sein und es gerne an die anderen verteilt. Es kann auch sein, dass wir gemeinsam beschließen, das Geldthema nochmal ganz anders anzuschauen.
Es soll ein Wochenende sein, das sich lebendig gestalten und entfalten darf. Ich wünsche mir Räume für Verbindung. Mit der Natur auf der Alm, mit den Menschen, die sich entscheiden mitzukommen und einzutauchen. Es soll Momente zum Innehalten, zum Lauschen, zum Austauschen, zum Bewegen, zum Klären, zum Wachsen geben.
Die Sonnenwende lädt ein sichtbar zu machen, was ans Licht möchte. Vielleicht können wir in gewisser Weise Geburtshelfer*innen füreinander sein. Ohne zu viel nachzudenken, einfach spüren und machen. 😊
Hast du Lust mitzukommen? Ich bin sicher, das wird fein.
Schon alleine auf der Alm bei Magdalena zu sein und gemeinsam zur Sonnwende am Feuer zu sitzen, ist diese Reise ins Schnalstal wert.
Ich werde das Programm (mit viel Raum fürs Mitgestalten) für das Wochenende noch umschreiben – wenn dich meine Idee für eine Kreativzeit auf der Alm inspiriert und du gerne dabei sein möchtest, reserviere dir gerne schon mal die Zeit von Freitag, 20.06. ab 14.00 Uhr bis Sonntag, 22.06. bis zu Mittag. Und kontaktiere mich gerne, damit ich weiß, dass du gerne mehr Infos haben möchtest:
contact@martinaderosi.net oder +39 338 4511627
Herzliche Grüße und gutes Vibrieren bis zur Sonnwende!
Martina
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