Oder: Dürfen Engel zu Besuch kommen?
Ich sitze gerade beim Frühstück und es überrollt mich eine Welle der Dankbarkeit. Eine liebe Freundin hat mich eingeladen bei einem Engelsritual mitzumachen, in dem es darum geht 5 Erzengel über 5 Tage bei sich zu Besuch zu haben, mit ihnen in Verbindung zu gehen, mit ihren Energien zu meditieren, sich mit ihnen über Lebensthemen zu unterhalten, Fragen zu stellen und Wünsche für die Erde, die Familie und sich selbst zu formulieren.
Nun mag das für Viele esoterisch anmuten oder als Hirngespinst abgetan werden. Aber ich möchte gerne einen urteilsfreien Blick darauf werfen und meine Erfahrung teilen. Ich möchte gerne sagen, warum ich gerade eine so ehrfürchtige Dankbarkeit spüre.
Wir leben in einer Welt, in der wir sehr stark von unserem Verstand geleitet werden. Wir leben auch in einer sehr schnelllebigen Welt. Wir haben alle viel zu tun, es gibt viel zu organisieren, zu planen, zu erledigen, unterzubringen, zu schaffen, zu leisten. Wir sollen erfolgreich und souverän sein, unsere Ziele kennen und möglichst auch erreichen, wir müssen was tun, damit wir bestehen können in unserer Welt. Und das ist auch gut so.
Nur ist das nur ein Teil unserer Erfahrung als Mensch auf dieser Erde. Es gibt noch so viele andere Dimensionen, die uns zu Menschen machen. Um Zugang und Bewusstsein zu diesen anderen Ebenen unseres Seins zu bekommen, ist es wichtig, sich mal die Zeit zu nehmen, inne zu halten und für einen Moment von außen auf das geschäftige Alltagstreiben zu schauen. Dabei können Fragen auftauchen. Bin ich auf dem richtigen Weg? Ist das, was ich tagein tagaus mache und schaffe, das, was ich wirklich machen möchte und wofür ich geschaffen bin? Ist das mein wahrer Beitrag? Bin ich in meiner Kraft und Stärke? Es können Sehnsüchte auftauchen und ein Gefühl, dass da etwas Wichtiges auf der Strecke bleibt. Es kann auch das Gefühl von Ohnmacht oder Einsamkeit auftauchen und die Frage, wie es denn möglich sein kann, das Leben auch noch auf andere Art und Weise zu gestalten – ganzheitlicher vielleicht.
Hier kommt für mich die Magie der Vorstellungskraft ins Spiel. Stell dir vor, du bist nie alleine auf deinem Weg. Weil es da immer Kräfte gibt, die dich leiten und unterstützen können, wenn du offen dafür bist. Wie fühlt es sich an, wenn du dir vorstellst, dass du eingebettet bist in etwas Großes und Ganzes, dass du ein Teil von etwas Wunderbarem bist und deinen Teil dazu beitragen darfst. Stell dir vor, genau dafür bist du da und du bist für diese Aufgabe ausgestattet mit Gaben und Talenten, mit Kraft und Liebe – mit allem, was du brauchst. Du musst niemandem beweisen, dass du es wert bist, dieses Leben auf deine Art und Weise zu leben, weil nur die Tatsache, dass du hier bist ein grenzenloses Wunder ist. Kannst du dir erlauben darüber einfach mal zu staunen?
Ich merke, jedes Mal, wenn ich mich mit dieser Vorstellung verbinde, fällt unendlich viel Ballast von meinen Schultern und es entsteht ein freudiges Kribbeln, eine Lust noch mehr zu begreifen, was denn ich hier für eine Rolle spielen darf, welche Wahrheit mich stark sein lässt, was mir Kraft und Freude gibt. Was wünscht sich mein heiler Kern für diese Welt, für das Leben, für mich?
Und da ist jetzt diese Einladung, die Engel zu sich nach Hause zu holen und sich genau mit diesen Fragen zu beschäftigen. Die Anleitung zur Vorbereitung lädt dazu ein, zu Hause aufzuräumen und sauber zu machen, als würde tatsächlich Besuch kommen, eine Kerze anzuzünden, eine Blume und einen Apfel dazu zu stellen und einen Brief zu schreiben, in dem Wünsche für die Erde, für die Familie und für sich selbst formuliert werden dürfen. Wünsche, die gut für das Große Ganze sind, die niemandem Schaden zufügen und niemanden manipulieren. Wünsche, die mit positiven Formulierungen geschrieben werden sollen. Der Besuch kommt zu einem bestimmten Zeitpunkt jeden Tag und die Engel können dich in diesen 5 Tagen überall hinbegleiten, wo du hin gehst. Du darfst Fragen stellen und in Dialog gehen, deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die einen direkten Draht zur geistigen Welt haben. Ich sehe keine Lichtwesen, ich kenne meinen Schutzengel nicht persönlich, ich bin nie regelmäßig in die Kirche gegangen und habe nie die Kunst des Betens wirklich gelernt. Und trotzdem gibt es einen Teil in mir, der weiß, dass es mehr gibt als unsere physische Existenz, dass die Welt aus Energie besteht, die verschiedenste Formen annehmen kann und, dass es an mir und meinen Konditionierungen liegt, wie ich die Welt und meine „Realität“ erlebe.
Ich erlebe tagtäglich, wie das Leben spannender, reicher und schöner werden kann, wenn ich meine geistigen Beschränkungen ein kleines Stückchen weiten kann, mich öffnen kann für die Größe und Vielfalt des Lebens und neugierig darauf bin, welche Schöpferkraft in mir steckt, wenn ich es nur zulasse.
Also, warum soll ich nicht offen dafür sein, Engel zu mir nach Hause einzuladen? Wenn ich mir anschaue, was in den letzten Tagen passiert ist, ist es für mich ganz klar, dass es etwas Wertvolles ist. Ich hadere seit Wochen damit, dass ich nicht die Zeit und die Willenskraft finde, es zu Hause mal so richtig gemütlich zu machen, aufzuräumen, es für die Weihnachtszeit schön zu machen. Ich hadere prinzipiell damit, dass ich unordentlich bin und unendlich träge, wenn es ums Aufräumen geht. Da habe ich immer 1.000 andere, wichtige Sachen zu tun oder muss auch einfach mal ausruhen. Nun sollen aber Engel zu Besuch kommen und was passiert? Ich räume auf. Nicht perfekt und nicht vollkommen, aber mit Hingabe und Freude. Nur dafür schon hat es sich gelohnt.
Ich hadere auch seit ein paar Wochen damit, dass ich nicht wirklich Zeit habe mich in Ruhe hinzusetzen und mich auszurichten, Klarheit darüber zu bekommen, wie ich gerne in das neue Jahr starten möchte, was mir wichtig ist, wie ich in einer guten Balance und in meiner Kraft sein kann. Durch die Einladung Wünsche zu formulieren und mich vorzubereiten auf die Präsenz der Engelsenergien, klärt sich gerade ganz viel und ich komme ein bisschen zur Ruhe. Es mag schon sein, dass diese Einladung zufällig auf diese Tage fällt, an denen für mich für dieses Jahr das größte Arbeitspensum geschafft ist, ich aufatmen darf und mir auch die Zeit nehmen kann.
Aber trotzdem ist es ein Geschenk, weil es sich anfühlt, wie ein schönes Ritual für mich. Eine Möglichkeit mich zu sammeln, mich auszurichten, mir Gedanken zu machen und mich zu öffnen für die Magie der Vorstellungskraft und der Verbindung mit dem Leben. Ich habe von Haus aus eine starke Vorstellungskraft, immer schon liebe ich Geschichten und kann in Büchern versinken und dabei andere Formen annehmen, eintauchen in die Abenteuer der Held*innen. Bücher haben immer schon die Kraft gehabt mich in andere Welten zu katapultieren. Daher fällt es mir nicht schwer mich auf Gedankenexperimente und Erfahrungsräume außerhalb meines Alltags einzulassen.
Das Schöne aber ist, dass du dafür genau deine Art finden kannst, finde deine Art von Ritual. Es geht nicht darum, ob du Engel einlädst oder dich wissenschaftlich mit Quantenphysik beschäftigst. Es geht nicht darum, ob du im stillen Wald spazieren gehst oder ein Feuer anzündest und eine Zeremonie feierst. Oder, ob du dich zu einer Lehrerin oder einen Lehrer setzt und dich inspirieren und leiten lässt. Oder, ob du innehältst und deinem Kind mit ungeteilter Aufmerksamkeit beim Spielen zusiehst.
Es geht rein darum, dass du dir Zeit nimmst, um ein Gespür dafür zu bekommen, dass das Leben ein Wunder ist, dass wir immer die Möglichkeit haben einen Schritt zurück zu treten und uns eine neue Perspektive suchen können, dass wir uns verbinden können und unseren Geist jeden Tag ein klein wenig weiten können, um uns empfänglich zu machen für die Magie, die uns steckt.
Das zumindest macht mein Leben reich. Und dafür bin ich gerade sehr dankbar.
Ich wünsche dir eine wunderbare, magische Zeit und viel Freude, Offenheit und Neugier bei allem, was dir begegnet.
Alles Liebe
Martina
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