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Druck rausnehmen

Oder: Wie schön ist es auf der Welt zu sein


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Die Schule ist losgegangen und es war alles ein wenig provisorisch, herantastend, zum Teil ein wenig verwirrend … neue und altbekannte Gesichter neu zusammengewürfelt, Stundenpläne, die noch nicht ganz fix sind, Infos, die noch nicht komplett sind. 

 

Da kann einem schon mal fast ein bisschen schwindelig werden und sich auch leicht ein Gefühl von etwas Überforderung einschleichen. 

 

Ich möchte ja alles souverän schaukeln und nur die besten Lösungen für die Schüler*innen finden. Und gleichzeitig auch noch in meiner Balance bleiben und genug Zeit haben, um gut in meiner Kraft zu sein. Geerdet und gelassen, damit sich die jungen Menschen, die mir anvertraut sind, sicher und gut begleitet fühlen. 

 

Nun habe ich zusätzlich zum Schulstart vergangene Woche auch noch eine Vertretung für Yogastunden im einen Hotel angenommen und auch sonst gab es noch Einiges zu tun, um für die nächste Zeit gerüstet zu sein. Da habe ich mir selbst ziemlich viel reingepackt und zugemutet. Die gute Nachricht: Ich habs gepackt! 

 

Vielleicht nicht ganz so souverän, wie ich mir gewünscht hätte und mit nicht so viel Erdung und Gelassenheit, wie ich vielleicht gehofft hatte. Da war ziemlich viel Druck in mir, etwas Nervosität und Unruhe, an manchen Tagen auch Müdigkeit. 

 

Was sich aber diese Woche wieder bestätigt hat,  ist wie gut es mir tut, wenn ich Zeit finde, um meine Runden im Wald zu drehen. Das hab ich geschafft, dank der Yogastunden, die ich übernommen habe - dafür bin ich Frühmorgens einige Tage hintereinander mit dem Bus den Berg zu dem Hotel hochgefahren. 

 

Die Luft und die Aussicht da oben sind schon was Feines, dann sind da Wiesen und Wälder, Pferde und Waldtiere. Die Ruhe im Wald, meinen Schritten am Waldboden ganz bewusst zu folgen, den Blick über das Grün schweifen zu lassen, das hat mich so beglückt, dass ich ganz beseelt bei den Yogastunden angekommen bin. 

 

Ich durfte dabei eine wunderschöne Erfahrung machen, die mich unendlich bestärkt hat. Eine Teilnehmerin in einer der Yogastunden, eine junge Frau, die mir zu Beginn der Stunde erzählt hatte, dass sie gerade eine Yogaausbildung abgeschlossen hat, saß am Ende der Stunde mit Tränen in den Augen da. 

 

Sie war so berührt davon, dass sie das Gefühl hatte in dieser Stunde einfach nur Sein zu dürfen, dass sie nichts beweisen musste und nur ganz fein mit sich im Kontakt sein durfte. Ihr wurde bewusst wie viel Druck sich in ihr Leben, in ihren Yogaunterricht und auch in ihre eigene Yogapraxis eingeschlichen hatte. Sie wollte alles so gut machen. 

 

Es fühlte sich heilsam für sie an in dem schönen Umfeld, umgeben von der Natur, begleitet von Worten, die sie eingeladen haben nach innen zu fühlen und zu beobachten, ohne irgend etwas richtig machen zu müssen. Da wurde so viel Freude und Erleichterung spürbar. 

 

Für mich war es ein Geschenk dieses Aha-Erlebnis und die Berührung der jungen Frau mitzuerleben. Es hat mich daran erinnert, warum ich selbst ursprünglich vom Yogaweg so angezogen wurde und was bis heute meine größte Sehnsucht ist: ein Leben für mich und die Menschen in unserer Gesellschaft ohne zu viel Druck und Leistungserwartung. 

 

Druck rausnehmen, damit wir frei und entspannt atmen können, damit wir Raum haben uns weit zu machen und Spannungen abgeben können, damit wir in Kontakt kommen können mit unserer kreativen Kraft ohne dauernd irgend etwas unter Beweis stellen zu müssen. 

 

Oh, wie schön ist es in so einem Zustand auf der Welt zu sein. Das wünsch ich uns allen in diesem Balanceakt, der sich Leben nennt - zwischen all den Polaritäten, die uns tagtäglich im Griff haben: Aktivität und Ruhe, Aufregung und Gelassenheit, Überforderung  und Souveränität. 

 

Immer wieder dürfen wir uns daran erinnern, dass wir hier sind, um unsere Erfahrungen zu machen - eingebettet in ein tragendes, lebendiges Netzwerk, gut verbunden, gut geerdet, vertrauensvoll und mit Freude im Herzen. 

 

Ich freu mich jetzt auf die nächsten Wochen in der Schule mit den jungen Menschen. Und wenn nicht alles auf Anhieb perfekt gelingt, ist es nicht so schlimm, das ist menschlich. Ich freu mich auch auf den Start unserer Yogakurse im Yoga Shiatsu Zentrum Meran in der kommenden Woche. 

 

Vielleicht hast du Lust dich zu einem Kurs anzumelden. Sei herzlich willkommen in unseren Räumen, die auch dich immer wieder daran erinnern möchten Druck rauszunehmen und deine geerdete Gelassenheit wiederzufinden. 

 

Alles Liebe,

Martina 

 

PS: Hier geht's zur Kursübersicht und zu den Anmeldungen: www.yszm.it/kurse 


 
 
 

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