Herbst trifft Winter
- Martina De Rosi

- vor 6 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Oder: Welche Kraft ziehst du aus dieser Zeit?

Ein Text mit Reflexionsfragen für dich:
Freitag: Heute windet es ordentlich und der Schnee fällt fast bis in die Stadt herunter und macht die Berge um Meran weiß. Ich bin vorher rausgegangen und der Geruch der Luft hat mich so lebendig gemacht und etwas tief in mir berührt und zum Schwingen gebracht. Es riecht ein bisschen wie Norwegen heute (oder das was offensichtlich mein System mit Norwegen verbindet). Die Norwegerin in mir regt sich und möchte mir sagen, dass es wieder mal höchste Zeit ist, sich mit den Qualitäten des Nordens in mir zu verbinden. Der sich ankündigende Winter macht das gut möglich.
Wie bist du mit dieser Jahreszeit verbunden? Welche Qualitäten birgt sie für dich?
Ich finde es immer wieder faszinierend die Eigenschaften des Jahreskreises und der Elemente in der Natur zu beobachten und zu erkennen, was sie mit mir, meinen Rhythmen, Zyklen und Themen zu tun haben. Wir kommen aus einem recht trockenen, sonnigen und bunten Herbst. Wie eine geschätzte Weggefährtin und Freundin kürzlich mal ihre Mamma zitiert hat, „Die Natur zieht ihr schönstes Kleid an“. Die Luft wird kühler und spielt mit den verbleibenden Blättern an den Ästen der Bäume. Der Wind lädt wirklich ein alles Alte und Überflüssigen abzuschütteln, die Blätter durch die Luft tanzen zu lassen und zu Humus für etwas Neues werden zu lassen. Die Energie darf sich nach innen in den Kern, in die Wurzeln ziehen und dort Kraft einlagern, um gut über den Winter zu kommen.
So darf der Winter für die Natur eine Zeit der Ruhe, der Regeneration, des Abwartens werden. Der Schnee legt sich wie eine beruhigende, schützende Decke über die Natur, klare Seen werden von einer Eisdecke überzogen und alles Lebendige darf darunter mal Pause machen und sich erholen, bevor sich im Frühling die Kraft wieder voll ausbreitet und neue Pflänzchen und Tiere wachsen lässt.
Samstag: Was bedeutet dieser Übergang im übertragenen Sinn für uns Menschen? Auch wir dürfen uns eingeladen fühlen unsere Kraft von der Geschäftigkeit im Außen nach innen in unseren Kern und unsere Wurzeln zu lenken. Wir dürfen uns auch von altem Ballast befreien, den wir vielleicht aus Gewohnheit seit Jahren mit uns tragen, der uns aber schwer und ein wenig unlebendig macht. Wenn wir noch „alte Kleider“ tragen, aus Angst, dass es sich leer anfühlt, wenn wir sie ablegen, gibt es keinen Raum zum Spüren, was unter der Kleiderschicht alles darauf wartet sich zu entfalten. Wie ein Baum dürfen wir uns schütteln und die ausgedienten Geschichten zu Humus werden lassen. In der vollen Dankbarkeit dafür, wie uns diese Kleider in der Vergangenheit gedient haben.
Welche alten Kleider, möchtest du gerne ablegen?
Wir dürfen uns Zeit lassen, um dann ein wenig zu ruhen, uns zurückzuziehen in unser zu Hause. Im wortwörtlichen Sinn, aber auch im übertragenen Sinn. Es ist eine Zeit, die uns einlädt es uns etwas gemütlich zu machen. Mit einer schönen Kerze, mit einer warmen Kuscheldecke, mit einer feinen Tasse Tee oder Kakao. Wir können zurückblicken auf einen Jahreszyklus, der so langsam zu Ende geht und in einer Übergangszeit außerhalb der „normalen“ Rhythmen ausklingt.
Was möchtest du gerne würdigen von diesem letzten Jahr oder von der Lebensphase, in der du gerade bist?
Es ist nun eine wunderbare Zeit, um Raum dafür zu schaffen, dass aus den Erfahrungen, dem Wissen, den Beobachtungen etwas Neues entstehen darf. Ohne große Geschäftigkeit, mehr in die Richtung von klaren Absichten, die wir setzen können für einen neuen Jahreszyklus oder eine neue Lebensphase. Wir können zurückblicken auf den roten Faden in unserem bisherigen Leben und erkennen, welche Rahmenbedingungen, Situationen, Lebensumstände für uns günstig sind, um uns stark, lebendig und kreativ zu fühlen. Wir dürfen uns hinein entspannen in das Gefühl von Klarheit, Leichtigkeit und Inspiration.
Welche Qualitäten machen dich stark, lebendig und kreativ? Was möchtest du gerne noch mehr in deinen Alltag einladen?
Mit diesen Fragen kannst du dich verbinden und ganz ohne Druck einfach mal schauen, was auftaucht. Vielleicht magst du etwas aufschreiben oder zeichnen. Oder du suchst dir Menschen zum Austausch. Ich habe gestern Abend bei einer Veranstaltung neue Menschen kennengelernt, die mir ein Stückchen ihrer Geschichte erzählt haben. Es berührt mich immer wieder zu erkennen, wie ähnlich doch unsere Sehnsüchte im Kern sind und wie unterschiedlich sie sich durch jede Lebensgeschichte ausdrücken in einem bunten Mosaik von Lebendigkeit.
Wenn du Lust hast, bist du nächsten Samstag, 29.11. herzlich zu meinem Tagesseminar „Deine Kraftquellen“ eingeladen. Einen Tag lang öffne ich einen Raum für genau diese Reflexionsfragen. Wir werden uns viel Zeit nehmen in unserem Körper gut zu landen und uns mit unseren Wurzeln zu verbinden. Wir werden nachsinnen, beobachten, hinspüren zu dem, was alt ist und gehen will und zu dem, das sich Raum schaffen und eingeladen werden möchte. Es darf ein Tag für Ruhe und Regeneration, für Reflexion und klare Absichten, für Begegnung und Austausch sein.
Bringe einfach nur dich selbst, bequeme Kleidung, in der du dich gut bewegen kannst und ein wenig Neugierde auf dich selbst und andere mit. Um alles andere kümmere ich mich.
Herzlich willkommen!
Martina
Sa, 29.11. von 09.30 – 18.00 Uhr im Yoga Shiatsu Zentrum Meran
Dein Beitrag: 110€
Anmeldung: Martina, 338 4511627
Mehr lesen: www.yszm.it/seminare




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