Warum ich eine Rebellin, eine Abenteurerin und eine Schöpferin bin –
oder eben auch nicht!
In den letzten Monaten habe ich mich ganz viel mit mir selbst und dem was ich in meinem Leben noch sein und tun will, beschäftigt. Ich habe ein Coaching gemacht, in dem es darum ging zu verstehen, was meine Seelenenergie ist und wie ich mich damit in der Welt mit meinem Seelenunternehmen zeigen kann. Das war ein intensiver, lohnender Prozess. Ich habe wieder viel über mich, meine Überzeugungen, meine Glaubenssätze, meine Wünsche gelernt.
Ich habe entdeckt, dass ich ein bisschen Rebellin bin. In meinem Herzen gibt es einen Teil, der sich nicht einsperren lassen will, der frei sein will, der sich nicht verstecken will, der sich nicht an Konventionen halten will, sondern einfach nur seinen Raum haben möchte. Das ist der Teil in mir, der einfach nicht glauben kann, dass wir nicht ein Leben leben dürfen, in dem wir das sein und tun dürfen, was wir gerne sein und tun möchten. Ohne dafür als egozentrisch, verwöhnt, realitätsfremd etikettiert zu werden. Es ist der Teil in mir, der sagt, nimm dir eine Auszeit, wenn du müde bist, leg dich in Wiese oder an den Strand, wenn du dazu Lust hast, lass dich nicht treiben von deinen antrainierten Ängsten, schöpfe Kraft auf deine Art und Weise. Setz dich hin und werde ruhig. Brich aus aus dem Hamsterrad, dass dir die Gesellschaft einreden will und finde deinen Rhythmus. Steh zu dir und liebe dich einfach so, wie du jetzt gerade bist. Das ist mein rebellischer Zug. In unserer Zeit so zu denken und so was zu glauben, ist geradezu rebellisch.
Genau so oft, falle ich aber auch zurück in meine alten Glaubensätze, die mir suggerieren, dass ich doch keine Rebellin bin. Ich bin anpassungsfähig und mag Auseinandersetzungen nicht sonderlich. Ich bin nicht laut und auffällig und es passiert oft, dass Menschen sich an mich nicht mehr erinnern, weil ich einfach in der Menge verschwinde. Manchmal falle ich in ein Frustloch, weil ich nicht hübsch genug, nicht clever genug, nicht geschäftstüchtig genug bin und sage mir selbst: „Wie willst du dein Leben mit dem was tun willst, auf deine Art und Weise, in deinem Rhythmus, so auf die Reihe kriegen, dass du auch gut davon leben kannst? Wenn das so einfach wäre, würden das doch alle machen. Du bist nur eine Träumerin. Boom, und meine Energie sinkt in ein tiefes Loch. Wo ist jetzt die Rebellin, die genau weiß, dass sie ein Recht darauf hat ihr eigenes Leben so zu leben, wie sie es für richtig hält, die Meinung ändern darf, wann sie will, die Dinge ausprobieren darf, scheitern darf, um dann wieder weiter zu machen. Die einfach auch mal was tun darf ohne genau zu wissen, wohin das führen wird, ob das was sie tut vernünftig und rentabel ist. So wie mit dem Schreiben dieses Textes.
Wo ist die, die ihre Grenzen sprengen und über ihren Schatten springen will?
Ich tue es einfach.
Und das bringt mich zur Abenteurerin in mir. Immer wieder suche ich mir neue Herausforderungen, die mich kribbeln und sprudeln lassen, die mich lebendig sein lassen. Ich liebe es neue Orte kennen zu lernen, mich auf Geschichten und Lebensentwürfe einzulassen, die ein wenig Mut erfordern. Ich habe schon Schritte in meinem Leben gemacht, bei denen ich nicht wusste, ob ich ins Leere steige oder ob ich irgendwo ankomme. Daraus hat sich mein jetziges Arbeits- und Lebensfeld entwickelt, das immer noch nicht ganz klar abgegrenzt und definiert ist, was mir manchmal auch ordentlich Kopfzerbrechen bringt, aber das Leben eben auch spannend macht. Es ist nicht alles vorgezeichnet, es hängt viel von meiner Vorstellungskraft ab, davon was ich mir ausmalen kann. Und von dem Vertrauen, dass das was ich mir vorstellen kann, auch wahr werden kann. Und immer wieder hängt es an diesem Glauben, dass wenn mich das Leben an diesen Ort gebracht hat, mit diesen Menschen, mit diesen Möglichkeiten, dann wird es einen Sinn haben, dass ich mich getraue, die Chancen anzunehmen, auszuleben. Auch wenn es mir manchmal eine Heidenangst einjagt und ich mich eher wie ein Angsthase verkrieche als mutige Abenteurerin zu sein.
Aber ich bin nicht da, um brav in einer Ecke zu sitzen. Ich bin da um zu wachsen, um meinen Beitrag zu leisten, um mich an meiner Natur zu erfreuen, meine Talente und Potentiale zu bestaunen und zu verstehen, dass ich mit all diesen Wundern nicht alleine auf dieser Erde und in diesem Leben bin. Dass es andere Menschen gibt, mit denen ich ein stückweit gehen darf, die mich begleiten, die ich begleite. Menschen, die mich inspirieren, Menschen, die ich inspiriere. Menschen, Tiere, Natur mit denen ich total verbunden bin. Und ich darf Freude darüber spüren ein Teil dieser wundersamen Schöpfung zu sein.
Und das bringt mich zur Schöpferin in mir. Ich glaube tief und fest, dass wir hier sind um etwas zu gestalten. Dass wir unseren ganz eigenen Auftrag zu erfüllen haben, wenn wir nur begreifen, dass unser Leben ein Geschenk ist, dass wir ein Geschenk sind, dass wir Verantwortung haben und übernehmen dürfen. Für uns selbst und für die Welt. Das wir so kreativ und schöpferisch sein können, dass wir Unvorstellbares machen können. Und uns daran freuen dürfen. Wir dürfen sogar davon gut leben, sagt meine innere Schöpferin. Und dann habe ich wieder Tage, an denen ich vor Angst zittere, mich alleine, klein und machtlos fühle, mein ganzer Körper schmerzt und ich mir denke ich bin größenwahnsinnig geworden, wenn ich glaube, dass irgendjemand auch nur irgendetwas, das ich bin und mache für irgendwas gebrauchen kann oder mich gar gut dafür bezahlen möchte, dass ich meine Gaben mit der Welt teile.
Ich habe gehört, wir leben gerade in einer Zeit, die uns einlädt uns zu zeigen. So zeige ich mich. Mit meinen Gedanken, mit meinen Ängsten, mir meinen inneren Anteilen, die sich zum Teil bekämpfen, sie gegenseitig aufwiegeln und sich gegenseitig manchmal auch ein wenig lächerlich machen.
Das alles bin ich. Ein bisschen Rebellin, ein bisschen Abenteurerin, ein bisschen Schöpferin. Auf meine Art und Weise. Oder auch gar nichts von alledem.
Und wer oder was bist du?
Traust du dich, dich zu zeigen? Mit dem Risiko, dass es jemand blöd findet?
Ich bin total neugierig, auf das, was sich in dir befreien will!
Alles Liebe,
Martina
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